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Zum Andenken wurden die Köpfe der Unglücklichen oben am Gesims der Kirche in Stein ausgehauen und ein Zeichen daneben angebracht. Es sind auch wirklich oben am östlichen Teile des Kirchenschiffes vier Köpfe zu sehen. Neben dem einen ist eine Schere, neben dem zweiten ein Messer und neben dem dritten ein Schäferstab (?) angebracht, der vierte hat kein Zeichen.
Auch an dieser Stätte können wir wie auf unserm Petersberge ein Heiligtum des Donar vermuten, denn in dem Manne im roten Kleide auf dem mit Böcken bespannten Wagen ist Donar unverkennbar gezeichnet. (Nach Dr. Zschiesche.)
5. 'Was die Geschichte von den alten Uhüringern weih. (Geschichte Chüringens bis zum Ucihre 1000.)
Besiedlung Thüringens und Deutung des Namens:
Mehrere Jahrhunderte v. Chr. war Thüringen von Germanen, vielleicht von Hermunduren bewohnt, deren Reich sich von der Donau bis zum Harz erstreckte. Ihr Narrte wird aber erst zu Beginn unserer Zeitrechnung erwähnt. Sie waren ein kriegerisches Volk und standen mit den ihnen befreundeten Römern in lebhaftem Handelsverkehr. Das Wort Hermunduren bedeutet, wie allgemein angenommen wird, Groß- oder Gefamt-Thnren. Zum letztenmale werden sie gegen Ende des 2. Jahrhunderts u. Chr. erwähnt. Dann schweigt die Geschichte von ihnen zwei Jahrhunderte hindurch. Die Römer, die damaligen Geschichtsschreiber, hatten mit sich selbst zu schassen, und unser Volk machte noch keine Aufzeichnungen. Erst um 400 tritt wieder ein Name auf, der mit dem der Hermunduren wohl verwandt ist, der Narrte „Thüringer". Sie werden als treffliche Pferdezüchter gerühmt. 50 Jahre später zählt man die Thüringer mit bei den Heerhaufen aus, die dem Hunueuköuige Attila Heeresfolge leisteten. Von da ab begegnet man dem Namen häufiger.
Der Name Thüringer umfaßt nicht einen einzigen Volksstamm, sondern ein Volk, das aus der Verschmelzung mehrerer Stämme hervorgegangen ist. Der Titel eines alten Volksrechtes „Gesetz der Angeln und Weriner, das ist der Thüringer" beweist aufs bestimmteste, daß sie ein Mischvolk sind. Beide, Angeln und Warnen, sind aus Norden, aus Jütland und Schleswig-Holstein, nach Thüringen gezogen (vgl. Was die Sage usw., Nr. 3) und sind dort Nachbarn der Hermunduren geworden. Mit ihnen verschmolzen, bildeten sie das neue Volk der Thüringer.
Diesen Standpunkt vertritt ein Teil der Geschichtsforscher. Andere aber sagen, nicht die Hermunduren haben einst Thüringen bewohnt, sondern die Cherusker. Nach ihnen sollen die Hermunduren niemals über die Saale ostwärts oder über den Main nordwärts vorgedrungen sein. Aber auch sie nehmen ein Vor-
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Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919.
vorgegangen; die letzteren beiden Völker pflegt man als Arier zusammenzufassen.
Von Osten also wanderten wahrscheinlich die Germanen in Nied er -deutschland ein und breiteten sich sodann über die mitteldeutschen Gebirge aus.
Römer und Germanen zur Zeit des Marius und Cäsar.
Kimbern § Z. Die Kimbern und Teutonen. Vor nunmehr etwas mehr als Teutonen. 2000 Jahren, im Jahre 113 v. Chr., traten zum ersten Male germanische Völkerschaften in der Geschichte auf, die Kimbern und Teutonen. Sie hatten ihre Heimat auf der jütischen Halbinsel verlassen, weil sie für die wachsende Bevölkerung nicht mehr Raum genug bot, vielleicht auch, weil ihnen Sturmfluten Stücke ihres Gebiets fortgerissen hatten. Landsuchend erschienen sie mit Weib und Kind, mit großen Herden und mit Karren, auf denen sie die fahrende Habe bargen, in den östlichen Alpen, an der Grenze der römischen Reiches. Es waren kraftvolle, kriegerische, in wollene Mäntel oder in Felle gekleidete Gestalten von mächtigem Gliederbau, mit blondem Haar und trotzigen, blauen Augen. Sie waren schlecht bewaffnet; denn nur wenige hatten eiserne Schwerter, die meisten hölzerne Speere mit kurzer Eisenspitze und hölzerne oder aus Weidenruten geflochtene Schilde; aber gewaltig war die Wucht ihres Angriffs. Der römische Konsul, der in der Gegend von *113°'Noreja, im heutigen Kärnten, mit einem Heere stand, wies ihre Bitte um b. Chr Land ab; er Überfiel sie sogar aus dem Hinterhalt, erlitt aber eine vollständige Niederlage. Trotzdem brachen die siegreichen Germanen damals nicht in Italien ein, sondern zogen westwärts nach Gallien und brachten den Römern in den Rhonelanden schwere Niederlagen bei. Sie gingen daraus über die Pyrenäen und maßen ihre Kräfte mit den s p a n i s ch e n Völkerschaften. Von dort zurückgekehrt, entschlossen sie sich endlich in Italien einzufallen; die Teutonen zogen den Rhonefluß abwärts, die Kimbern durch das heutige Tirol über den Brennerpaß.
Indessen hatten die von dem „kimbrischen Schrecken" erfüllten Römer Marins.ihren tüchtigsten Feldherrn, Gajus Marius, Jahr für Jahr zum Konsul erwählt. Dieser trat zuerst bei Aquä Sextiä, dem heutigen Aix in der Provence, den Teutonen gegenüber und schlug sie nach furchtbarem Schift, Ringen. Der blutigen Schlacht folgte die nicht minder blutige Erstürmung Sextm. des Lagers; die Teutonen wurden vernichtet.
Indessen waren die K i m b e r n aus dem Etschtale hervorgebrochen und hatten einen Teil Oberitaliens erobert. Gegen sie führte Marius sein
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Cäsar Römer_Marins Gajus_Marius Marius Aquä_Sextiä Marius Marius
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4. Das Land im Dämmerlichte der Geschichte.
Hälfte der Periobe ist bei uns in Hügelgräbern, häufig auch in Nachbestattungen, in solchen der Hallstattzeit, seltener in Flachgräbern vertreten. Denn es ist ein durch bte spätere Vorgeschichte gehenber allgemeiner Zug, daß man die schon vor-hanbenen Begräbuisplätze immer wieber benutzte, so daß sich in Grabhügel-selbern der Bronzezeit Gräber der Hallstatt- und La Tenezeit, unter Flachgräbern der späteren germanischen Zeit solche der La Tenezeit finben. Die in den älteren Gräbern mehr nörblich als süblich der Donan uorfommeitbert Fnnbe unterscheiben sich vollstänbig von den Erzeugnissen der Hallstattzeit und haben mit biesen keine Verwanbtschaft. Sie bestehen in Eisenmessern mit geschweiften einschneibigen Klingen mit Holz- und Beingriff, Tierkopffibeln, Fibeln mit Menschenmasken, Gürtelschließen mit Tierköpfen, Kurzschwertern in Bronzescheiben. Metall-gefäßen griechischen Imports (Massilia), geperlten Armreifen von Bronze mit petschastsörmigen Enben, Halsringen von Bronze und Eisen, Fibeln mit breitem Bügel und zurückgeschlagenem Fuß, winkelförmig gebogenen Arm- und Fußringen aus runbem Bronzestab, Gehängen von Glas- und Bernsteinperlen u. a. Im allgemeinen ist aber, soweit sich bies jetzt schon erkennen läßt, die Verbreitung des La Tenestils in dieser älteren Hülste bei uns in Bayern nicht so bnrchgreisenb, daß man an eine Einwanberung einer zahlreichen Volksmenge benfen könnte, und jebenfalls sinb die Überreste viel weniger reichhaltig und kostbar wie in den Gallien näher liegenben Rheinlanben. Wohnstätten aus dieser Zeit sinb bei nns bis jetzt nicht ausgebest worben.
Diese Verhältnisse änbern sich jeboch vollkommen in der zweiten Hälfte der La Teneperiobe und beren beiben letzten Abschnitten vom 3. Jahrhundert n. Chr. abwärts. Süblich der Donau tritt jetzt von der Ost- bis zur Westgrenze Bayerns eine Anzahl von Begräbnisplätzen mit tiefeingeschnittenen Reihengräbern auf, in benen ein kriegerisches Volk in einer bisher unbekannten Waffenrüfiung und Frauen in vielfach neuen Schmucktypen ruhen. Die nahezu gleiche Ausstattung der Männer mit zweischneibigen Kurz-unb Langschwertern mit bünnen, flachen Klingen in Eisenscheiben, Lanzen mit breitem und langem Blatt und einem Eisen fuß des langen Schafts, großen ovalen Holzschilben mit breit geflügeltem Eisenbuckel in der Mitte, großen Eisenfibeln und eisernen Armreifen, schweren Gürtelketten von Eisen ober Lebergurten mit Eisen schließen; die mehr verschiebene der Frauen mit Bronze- und Eisenfibeln, großen Hohlbuckelarmreifen mit Scharnierverschluß, geschlossenen Armreifen ans Lignit und weißem und blauem Glas mit gelber L-chmelzeinlage, Halsgehängen von kleinen kobaltblauen Glas- und von Bernsteinperlen, Gürtelketten von Bronze und von Eisen mit Tierkopfhaken, Emailperlen u. a. beutet unzweifelhaft das Auftreten eines neuen Volksstammes an. Dazu kommen Tongefäße von ganz anberen Formen, ohne die bisherige Verzierungsweife mit geometrischen Figuren, auf der Drehscheibe geformt und hart und klingenb gebrannt. Das gleiche Grabinventar finbet sich auch in den übrigen Säubern, wo keltische Stämme saßen, so im Westen in Baden und
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Aus der deutschen Vorzeit.
2) in die Westgoten in Podolien, in der Moldau und den anliegenden Ländern zwischen der Theiß, der Donau und dem Dniepr. Die Goten waren die ersten Germanen, welche nach dem Vorgänge der Römer ihre heidnischen Gottheiten mit dem Christentum vertauschten. Der arianische Bischof der Westgoten, Ulsilas (f 381), übersetzte die Bibel in die gotische Sprache. Dies ist das älteste Denkmal deutscher Sprache, welches auf uns gekommen ist.
Die Hunnen 375. Den Hauptanstoß zu der großen Bewegung germanischer Stämme nach Westen und Süden, welche als Völkerwanderung bezeichnet wird, geben die Hunnen. Diese waren ein mongolisches Reitervolk, welches das innere Hochasien mit Weib und Kind verlassen hatte und im Jahre 375 plötzlich im Osten von Europa erschien. Sie waren von unbändiger Wildheit; ihr gedrungener Körperbau zeigte breite Schultern und einen dicken Kopf, und aus dem braungelben Gesichte mit hervorstehenden Backenknochen blickten kleine, tief liegende Augen. Ihre Nahrung bestand aus Wurzeln und Fleisch, das sie durch einen tüchtigen Ritt auf dem Pferde mürbe machten. Sie waren ein Wandervolk, ihre Kleidung bestand in Kitteln von Leinen oder Fellen, die sie so lange trugen, bis sie ihnen vom Leibe fielen. Beständig saßen sie auf ihren Pferden, auf denen sie sogar ihre Beratungen hielten. Sie hatten keinen Begriff von Recht und Unrecht, keine Ahnung von einer Gottheit. Beim Angriffe benutzten sie wie alle asiatischen Reitervölker Pfeil, Säbel und Schlinge: sie sprengten blitzschnell heran, zogen sich zurück und ermüdeten dadurch den Feind. An der Wolga trafen sie auf die Alanen, überwanden dieselben und rissen sie mit sich fort. Die Hunnen und Alanen stießen nun auf die Ostgoten, deren König Hermanrich alt und krank darniederlag und dem gewaltigen Andrang nicht zu widerstehen vermochte. Er gab sich selbst den Tod, während sein Volk teils unterworfen, teils nach Westen auf seine Stammesverwandten gedrängt wurde. Während die Hunnen sich nun in den grasreichen Niederungen Südrußlands festsetzten, wo sie beinahe 70 Jahre sich ruhig verhielten, baten die Westgoten den römischen Kaiser Valens um Wohnsitze auf dem rechten Ufer der Donau und versprachen dafür feine Oberherrschaft anzuerkennen und die Grenzen zu schützen. Der Kaiser entsprach ihren Wünschen, und es wanderten 200 000 waffentragende, im ganzen wohl eine Million Goten ein. Bald entstand eine Hungersnot unter den Goten, und die Häuptlinge derselben unterhandelten mit den römischen Statthaltern um die nötigen Nahrungsmittel. Aber diese verkauften den Goten
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Extrahierte Personennamen: Valens
Extrahierte Ortsnamen: Podolien Moldau Donau Europa Südrußlands Donau
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den Galliern, und die Bezeichnung Deutsche, von dem Worte diot = Volk entstanden, wurde erst um das Jahr 100.0 n. Chr. gebruchlich.
Den Osten Deutschlands, die weiten Gebiete rechts von der Elbe, bewohnten die Sneven, eine groe Gruppe von Stmmen, die als Nomaden ein unstetes Leben fhrten, fr sehr kriegerisch gehalten wurden und stets zur Auswanderung geneigt waren. Zu ihnen gehrten die Burgunder in der heutigen Provinz Posen, die Wandalen in Schlesien und Galizien und die L o n g o b a r d e n an der unteren Elbe. Die Goteu wohnten im sdlichen Rußland und zerfielen in Oft= und Westgoten.
Die westdeutschen Stmme, die zwischen Rhein und Elbe saen, hatten sich durch die Rmer, ihre westlichen Grenznachbarn, allmhlich an ein sehaftes Leben und rmische Kultur gewhnt. Die wichtigeren unter ihnen waren die Cimderu. die Teutonen, die Angeln und Sach-s en, die an der Mndung der Elbe, ans der cymbrischen Halbinsel und an der Nordsee wohnten. Die Friesen saen an der Emsmndung, die Cherusker hatten an der mittleren Weser und am Harz ihre Wohn-Pltze. Im dritten Jahrhundert n. Chr. entstanden die groen Vlker-vereine der Alemannen, Franken, Sachsen und Goten. x)
Die alten Deutschen waren nach den Berichten der Rmer von hohem Wchse und riesiger K r p e r kr a f t. Ihre trotzig blickenden blauen Augen und ihr rotgelbes Haar flten Furcht und Bewunderung zugleich ein.
Die Kleidung bestand bei beiden Geschlechtern aus leinenen und wollenen Unterkleidern, die bei den Frauen tiefer herabreichten und durch einen Grtel aufgeschrzt werden konnten. der die Unterkleider legten sie einen Mantel, der mit einem Dorn oder einer Spange auf der rechten Schulter zusammengehalten wurde, Gegen die Klte des Winters schtzten sie sich durch Tierfelle, die sie wie Mntel der die Schultern warfen. Schuhe kannten sie nicht; man ging barfu oder suchte die Fe durch ein Stck von einem Tierfelle, das mit Riemen befestigt wurde, zu schtzen. Die Frauen besetzten ihre Kleider wohl mit bunten Bndern oder Pelzstreisen; goldene und silberne Spangen, Halsketten und Arm-Mitder dienten als Schmucksachen, zu deueu spter allerlei Zierate aus Bernstein (Scheiben, Ringe, kleine xte und Pfeile, Schiffchen und mensch-liche Figuren) hinzukamen. Das Haar wurde zusammengedreht und als Schps oben auf dem Kopse befestigt.
Die Nahrung bestand in den Frchten des Feldes. Milch und Brot, wildem Obst und dem Fleisch der erlegten Tiere. Ein Lieblings-
J) Siehe I. Teil, Seite 188.
1*
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
42 Alte Geschichte.
man nicht viel von den Völkern. Durch Wildheit berüchtigt waren die Skythen in Rußland und die Thra-fier auf der Balkanhalbinsel. Viele der Skythen machten ein Schwert auf einem hohen Gerüste zu ihrem Gott, dem sie Gefangene opferten. Sie benützten den Schädel des Feindes zum Triukgeschirr, und schlachteten au deu Gräberu der Könige Sklaven, Weiber und Pferde; ja mit die Grabhügel wurden 50 ausgestopfte Reiter mit Roß und Mann aufgesteckt. Auch au Meuschensresseru fehlte es nicht. Aehnliche Barbarei herrschte in Thrakien. Kein Wuuder, daß hier manche Stämme die Sitte hatten, bei der Geburt eines Kindes zu wehklagen, daß ein Mensch in's Elend geboren, und beim Tode zu jauchzen, daß er dem Erdenjammer entflohen sei. Nur die Griechen und Römer spielten anfangs eine wichtige Rolle.
2. Die griechischen Staaten.
§. 19. In Griechenland wanderten zuerst Nachkommen Japhets ein (Javan 1 Mos. 10, 2-5.). Es kamen aber auch gebildete Leute aus Aegypten und Phönizien herüber. Lange war es im Innern unsicher, da es viele wilde Thiere gab und Räuber die Pfade umstellten. Ans dieser Zeit wird daher viel von Heroen, d. h. starken Männern, erzählt, die mit Keulen bewaffnet umherzogen, und durch Sicherung des Landes sich einen Namen machten, und die man nach ihrem Tode unter die Götter versetzte. Zu ihnen gehört besonders Herkules, dessen Geschichte aber viel Fabelhaftes enthält. Hie und da machten die Griechen gemeinschaftliche Unternehmungen; und namentlich war ganz Griechenland mit der Eroberung von Troja (1184), einer Stadt Kleinasiens, zehn Jahre lang beschäftigt. Unter innern Unruhen wanderten auch viele Stämme aus; und selbst Sicilien und Unteritalien wurden von ihnen besetzt. Die Ionier, an der Westküste Kleinasiens, kamen durch Handel zu großem Reichthum und Glanz; und uralt sind ihre Städte Milet,
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Erst in Doriskos wurde auch die Heeresmacht nach Völkern geordnet, und die Völker wieder wurden getheilt in Divisionen von 10,000 Mann, die Division in Bataillone von 1000 Mann. Das Heer bestand aus 47 Völkern, deren Tracht und Bewaffnung sehr verschiedenartig und zum größten Theil höchst unvollkommen war. Den Kern des Heeres bildeten die Truppen aus dem iranischen Hochlande, vornehmlich die Meder und die Perser selbst. Als das herrschende Volk zeigten die Perser vor allen eine große Pracht; sie strahlten über und über von Gold. Auf dem Kopse trugen sie sogenannte Tiaren, ungesteiste Hüte, auf dem Leib einen bunten Aermelrock, anzusehen wie eine Schuppenhaut von Stahl, ähnlich einer Fischhaut, an den Beinen Hosen; statt des Schildes hatten sie ein Geflecht, worunter der Köcher hing; ferner hatten sie kurze Speere, große Bogen und Pfeile von Rohr; dazu hing am rechten Schenkel ein Dolch vom Gürtel herab. Nur wenige der Völker waren den Griechen ähnlich gewaffnet. Die Inder aus dem äußersten Osten des Reiches trugen baumwollene Gewänder oder, wie Herodot sich ausdrückt, „Kleider, die von Bäumen gemacht sind", hatten Bogen von Rohr und Pseile von Rohr, und oben daran saß Eisen. Die s. g. östlichen Aethiopen aus Gedrosien waren meist wie die Inder gerüstet; aber auf dem Kopfe trugen sie die Stirnhäute von Pferden, die mitfammt den Ohren und der Mähne abgezogen waren, und die Mähne diente statt eines Busches, und die Ohren von den Pserden waren grad aufgesteift; als Schutzwaffe statt des Schildes führten sie eine Kranichhaut. Die Saken, ein skythischer Nomadenstamm, hatten auf dem Kopf einen fpitzen, grad in die Höhe stehenden Turban und hatten Hosen an; sie trugen Bogen, Dolch und Streitaxt. Die westlichen Aethiopen vom oberen Nil, „die kraushaarigsten Menschen aus der Welt", hatten Pardel-uud Löwenfelle um und führten vier Ellen lange Bogen, welche aus dem Blüthenstengel des Palmbaums gemacht waren, dazu kleine Pfeile von Rohr, auf welchen statt der Eisenspitze ein scharfer spitzer Stein saß; außerdem trugen sie Speere mit einem zugespitzten Antilopenhorn und be-
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Die Vorgeschichte der Deutschen.
fhrten das Wort- durch Murren wurde Mifallen, durch Zusammen-schlagen der Waffen Beifall bezeigt.
Surften Hn der Spitze der (Baue standen die 5 rsten (Vordersten, Vor-nehmsten); sie wurden aus den angesehensten und erfahrensten Mnnern gewhlt. Fr den Krieg wurde der Tapferste der Fürsten als Heerfhrer herzge oder Herzog des Stammes auf den Schild erhoben". Bei manchen Stmmen behielten die herzge und ihre Nachkommen die Herrschaft Könige dauernd; sie wurden Könige. Die Könige fhrten den Oberbefehl im Kriege, beriefen und leiteten die Volksversammlung, waren die obersten Richter und ernannten die Vorsteher und Richter der einzelnen Bezirke. Waffen 7. Heerwesen. Auerhalb des Hauses ging der Germane stets bewaffnet einher; erst durch Verleihung der Waffen wurde der Jngling zum Manne. Ris Rngriffstvaffen dienten besonders die Keule und der Hammer, der Speer (Ger) und das Schwert, als Schutzwaffe der Schild. Den Kopf bedeckten manche Vlkerschaften mit Tierfellen. Rn einem Stammeskriege nahm jeder wehrhafte Freie teil; das Rufgebot smt-fieer&amt licher wehrfhiger Männer hie der Heerbann. Zuweilen begleitete die (Befolg. Fürsten ein (Befolge von Jnglingen, die sich freiwillig ihnen angeschlossen hatten, als Ehrenwache im Frieden, als treu ergebene Schutzwehr im Kampfes. Kriege. Die Heeresabteilungen stellten sich keilfrmig auf; die Der-roe e wandten (Sippschaften) standen beisammen. Mit drhnendem Schlacht-gesang rckte man in den Streit. Gewaltig war der Rnsturm der Germanen; doch konnten sie Hitze und Durst nicht lange ertragen. In Wagenburg der Nhe der Kmpfenden stand die Wagenburg. hier befanden sich die Rngehrigen der Streiter; zuweilen brachten die Frauen durch ihre Bitten eine wankende Schlachtreihe wieder zum Stillstand.
treten 8. Totenbestattung. Die Toten wurden verbrannt oder be-beftattung grakcn gaf> matl ihnen Td ffen, Schmucksachen und sonstige Gerte mit in das Grab; mit dem gefallenen Krieger oerbrannte man zuweilen auch sein Streitro. Die Grabsttte wurde innen mit Steinen verkleidet und uerlich durch einen schlichten Rasenhgel bezeichnet; in Denkmlern erblickte man eine Last fr den Toten. Wehklagen und Trnen gab man bald auf, langsam Betrbnis und Leid.
4. Religion.
an 1. Die Religion der Germanen ging von der Verehrung bm Naturkrfte aus, sah aber in den Naturgottheiten dann auch sittli-5' Mchte; sie spiegelt die kampfesfrohe Kraft und das sinnige Gemt s
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Die Germanen. I 13—i.
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wände waren mit farbigem Lehm bestrichen, die Stirnseite mit Geweihen und Pferdeköpfen geschmückt.
*Mit der Zeit erweiterten sich die Höfe zu Dörfern; diese wurden etwa nach dem gemeinsamen Vorfahr oder Gründer (mit der Endung mg, ingen, ungen) oder mit dem Dativ der Mehrzahl: Hofen, hausen, büren, beuem (— Bauer, Häuser) oder nach den Bächen und Bergen (Fritzlar: Ort eines Frido, Goslar: Ort an der Gose) benannt.
Der Einödhof faßte, wie es heute noch im Schwarzwald üblich ist, sein Gebiet mit einer Hofwehre von aufgeschichteten Steinen oder von Pfählen ein.d
In der Halle bewirtete der vornehme Hausherr Freunde und Fremde, die immer willkommen waren. Die gekauften oder im Krieg erbeuteten Knechte waren rechtlos, wurden aber weit menschlicher behandelt als die Sklaven in Griechenland und Rom. Herren- und Sklavenkinder wuchsen ohne Unterschied im Freien auf. Für Reinlichkeit und Abhärtung sorgten tägliche Flußbäder, auch im Winter; das Schwimmen wurde mit demselben Eifer geübt wie das Reiten.
6. Der freie Jüngling erhielt in feierlicher Versammlung aus der Hand seines Vaters, eines Verwandten oder Fürsten die Waffen: Schwert und Speer. Fortan nahm er teil an der Volksversammlung und dem Opferschmaus, an Fehden und Kriegszügen; er jagte zu Roß, mit Rüden und Falken den Wolf und den Scheich, den Luchs und den Biber; stolz brachte er die Bärenfelle heim und die Hörner des Urochsen, die dann, mit Gold beschlagen, bei den Trinkgelagen kreisten.
7. Des freien Germanen höchste Lust war der Krieg. Zunächst konnten nur die Reichen Schwert oder Speer mit Eisenspitze beschlagen : die Schmiedekunst ehrte man als das älteste Handwerk. Der Speer (Ger, Frame), war das Merkmal des freien Mannes; erst später kam die längere Lanze auf. Andere Trutzwaffen waren Bogen und Schleuder, Beil und Wurfaxt (aus Stein oder Erz), ferner die Keule, die aus Hartholz bestand, im Feuer gehärtet und mit Nägeln beschlagen war. Der Schild, aus Lindenholz, mit Flechtwerk überzogen und in einer Hülle von Tierfell getragen, hatte bei den verschiedenen Stämmen verschiedene Farben. Im Lederkvller, einzelne auch im geflochtenen Kettenhemd, meist aber nackt und barhäuptig oder mit einer Tierhaut, deren Kopf samt Hörnern als Helm dienen mußte, mit hölzernem Schild: so zog der Heerbann des Gaues oder Stammes aus, die Grenze zu verteidigen oder besseres Wohnland
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Extrahierte Personennamen: Frido Wolf
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